The Tunnel to Summer the Exit of Goodbyes Natsu e no tonneru, sayonara no deguchi
© Plaion Pictures

The Tunnel to Summer, the Exit of Goodbyes

The Tunnel to Summer the Exit of Goodbyes Natsu e no tonneru, sayonara no deguchi
„The Tunnel to Summer, the Exit of Goodbyes“ // Deutschland-Start: nicht angekündigt

Inhalt / Kritik

Im Leben von Kaoru funktioniert seit Jahren schon nichts mehr richtig, seitdem seine jüngere Schwester Karen bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Die Ehe seiner Eltern zerbrach, das Verhältnis zu seinem Vater ist sehr schlecht. Eines Tages lernt er Anzu kennen, der er seinen Regenschirm leiht und die sich als seine neue Mitschülerin herausstellt. Anfangs findet er keinen wirklichen Zugang zu ihr, auch der Rest der Klasse scheitert an der missmutigen Jugendlichen. Doch als sie sich in einem Tunnel begegnen, der einer Legende nach Wünsche wahr werden lässt, kommen sie sich näher. Schließlich haben beide einen großen Wunsch, für den sie alles tun würden. Und so schließen sie sich zusammen, um gemeinsam das Geheimnis hinter dem Tunnel zu lüften …

Kein Film zum Nachdenken

Die meisten von uns dürften irgendwelche großen Träume und Wünsche haben. Etwas, wonach wir uns sehr sehnen, von dem aber klar ist, dass es unmöglich, zumindest aber sehr unwahrscheinlich ist. Aber zu diesem Zweck gibt es ja fiktionale Geschichten, die sich mit der Möglichkeit befassen, doch noch etwas wahr werden zu lassen. Natürlich geht das nicht einfach so, da muss schon einiges dafür getan werden. Manchmal hat das auch einen hohen Preis: Bei Horrorfilmen wie Wish Upon werden diese Versuche hart bestraft. Ganz so weit geht es bei dem Anime The Tunnel to Summer, the Exit of Goodbyes nicht. Bestraft wird hier niemand. Die Sache hat jedoch einen Haken, wie sich später herausstellt: Die Zeit vergeht im Tunnel viel langsamer. Schon zwei Minuten darin entsprechen mehrere Stunden da draußen. Je weiter man geht, umso mehr verpasst man also von der Außenwelt.

Das Konzept einer solchen Zweiteilung im Zeitverlauf ist nicht neu. Tatsächlich war einige Monate vor The Tunnel to Summer, the Exit of Goodbyes mit Lightyear ein anderer Animationsfilm gestartet, der auf ein solches Szenario zurückgreift. Während dort die Auswirkungen aber tatsächlich spürbar sind, bei jedem Zeitsprung des Protagonisten viel von seinem ehemaligen Leben verlorengeht, passiert hier lange praktisch nichts. Der Anime interessiert sich praktisch nicht für das eigene Konzept. Erklärungen bekommt man sowieso nicht, nicht für das Phänomen an sich, nicht für die Erfahrungen, die sie im Tunnel machen. Die wenigen Regeln, die mühselig aufgestellt werden, werden nicht einmal bis zum Schluss beibehalten. Das hier ist kein Film, über den man länger nachdenken sollte, sonst droht nur Frust oder zumindest Verwunderung.

Zeit für Gefühle

Stattdessen ist die Adaption einer Light Novel von Mei Hachimoku und Kukka ein Film, bei dem das Publikum möglichst viel fühlen soll. Zu dem Zweck werden zwei junge Menschen, die beide tragische Familiengeschichten haben und ein Außenseiterdasein fristen, zusammengeführt. Was im Anschluss in The Tunnel to Summer, the Exit of Goodbyes passiert, ist nicht wirklich schwierig vorherzusagen. Dass die beiden sich ineinander verlieben, ist ebenso obligatorisch wie das Überwinden der jeweiligen Traumata. Regisseur und Drehbuchautor Tomohisa Taguchi (Digimon Adventure 02: The Beginning) erzählt davon, wie man nach einem Schicksalsschlag weitermachen kann, erzählt von Selbstfindung und einer ersten Liebe.

Das Ergebnis schwankt zwischen schön und austauschbar, zwischen fantasievoll und banal. Am stärksten wird noch ein Publikum auf seine Kosten kommen, das sich an romantischen Geschichten erfreut, da dies der Aspekt ist, den The Tunnel to Summer, the Exit of Goodbyes einigermaßen konsequent abschließt, auch wenn knapp 80 Minuten nicht ausreichen, um die Liebesgeschichte groß zu entwickeln. Visuell ist der Anime ganz angenehm. Das Design der Figuren ist wenig bemerkenswert. Die Darstellung eines ländlichen Japans ist aber gelungen. Bemerkenswert ist zudem die Gestaltung des Tunnels. Zwar hat das Animationsstudio CLAP dort keine technischen Wunderwerke vollbracht. Ein Hingucker ist das mit Computergrafiken und viel Rot arbeitende Setting aber schon, bleibt mehr in Erinnerung als die Geschichte an sich.

Credits

OT: „Natsu e no tonneru, sayonara no deguchi“
Land: Japan
Jahr: 2022
Regie: Tomohisa Taguchi
Drehbuch: Tomohisa Taguchi
Vorlage: Mei Hachimoku, Kukka
Musik: Harumi Fuuki
Animation: CLAP

Trailer

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The Tunnel to Summer, the Exit of Goodbyes
fazit
„The Tunnel to Summer, the Exit of Goodbyes“ begleitet zwei junge Menschen, die sich in einer Krise befinden und gemeinsam einen Wünsche erfüllenden Tunnel erkunden. Dabei wird vieles nicht zu Ende erzählt, die Adaption einer Light Novel ist inhaltlich etwas dünn und zudem austauschbar. Dennoch ist der Anime ganz schön, gerade auch als Darstellung einer jungen Liebe.
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