Nicht eine mehr Ni Una Más Raising Voices Netflix Streamen online
© Javier del Cerro/Netflix

Nicht eine mehr

Nicht eine mehr Ni Una Más Raising Voices Netflix Streamen online
„Nicht eine mehr“ // Deutschland-Start: 31. Mai 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

So richtig glücklich ist Alma (Nicole Wallace) mit ihrem Leben ja nicht. Immer wieder kommt es daheim zu Streit mit den Eltern, besonders das Verhältnis zu ihrem zur Gewalt neigenden Vater ist schlecht. Und auch in der Schule kommt es immer mal wieder zu unangenehmen Situationen mit den anderen Schülern und Schülerinnen. Doch die 17-Jährige kann sich auf ihre beiden besten Freundinnen Greta (Clara Galle) und Nata (Aïcha Villaverde) verlassen, mit denen sie seit vielen Jahren befreundet ist. Zumindest bislang war das so. Eines Abends kommt es jedoch zu einem Streit innerhalb der Clique. Dabei steht ihnen das Schlimmste erst noch bevor …

Aus dem Leben junger Menschen

Zuletzt gab es auf Netflix wieder eine Reihe von Filmen und Serien, die sich um die Erfahrungen junger Menschen drehen. Da war beispielsweise die britische Roman-Adaption Geek Girl, bei dem eine sozial wenig begabte Außenseiterin von der Modewelt entdeckt wurde. Ebenfalls märchenhaft geht es in dem Anime My Oni Girl zu, bei dem ein Jugendlicher sich mit einem Teufelsmädchen anfreundet. Und dann war da noch das schwedische Drama Ein Teil von dir, bei dem eine 17-Jährige, die lange im Schatten ihrer Schwester gelebt hat, lernen muss, für sich selbst zu stehen. Wem jetzt noch der Sinn nach Nachschub steht, für den bringt der Streamingdienst nun Nicht eine mehr heraus. Dieses Mal geht die Reise nach Spanien.

Zugrunde liegt der Serie dabei der Roman Ni Una Más von Miguel Sáez Carral, veröffentlicht im Jahr 2021. Hierzulande wurde dieser nie veröffentlicht. Dabei hat dieser offensichtlich eine Menge zu erzählen, zumindest wenn es nach der Adaption geht. Dabei ist anfangs noch unklar, worum es eigentlich geht. So sieht das nach einer typischen Coming-of-Age-Geschichte aus, wenn wir Alma in ihrem sozialen Umfeld kennenlernen: Familie, Freundinnen, Schule. Da kommt es zu dramatischen Momenten, wenn sich eine Freundin vernachlässigt fühlt. An anderen Stellen stehen die Konflikte mit den Eltern im Mittelpunkt. Die sind in Nicht eine mehr relativ typisch, auch wenn der Vater sehr zur Gewalt zu neigen scheint. Warum die Beziehung derart kaputt ist, wird nicht wirklich klar, auch nicht, ob das schon immer so war oder die Abnabelung der Tochter zum Problem geführt hat.

Zu viel und zu wenig

Das eigentliche Thema entwickelt sich erst später, wenn es darum geht, wie Frauen, hier eben Jugendliche, Opfer von Gewalt werden können. Das Ergebnis ist jedoch etwas zwiespältig. Auf der einen Seite ist es natürlich wichtig, was der Film ansprechen will. Wenn es beispielsweise darum geht, ob Alma Sex wollte oder nicht, ob sie überhaupt in der Lage war, das Ganze in ihrem Zustand zu entscheiden, dann sind das Diskussionen, die nach wie vor geführt werden müssen – zumal der Mann in der Situation sich keiner Schuld bewusst ist. Anstatt sich aber auf diese eine Geschichte zu konzentrieren, packt Nicht eine mehr eine ganze Reihe von Strängen und Vorfällen aus, die gar nichts miteinander zu tun haben.

In der Summe ist das einfach zu viel, zumal die Serie nicht unbedingt sehr nuanciert gestaltet ist. Viele der männlichen Figuren werden darauf reduziert, übergriffige Arschlöcher zu sein, ohne dass man groß zwischen ihnen unterscheiden kann oder muss. Dass es solche Leute gibt, steht dabei außer Frage. Als Geschichte ist das jedoch weniger interessant. Deutlich besser sieht es bei den Protagonistinnen aus, die komplexer sein dürfen als die Leute drumherum. Schauspielerisch passt das auch, die Nachwuchsdarstellerinnen erledigen eine ordentliche Arbeit. Dadurch sind in Nicht eine mehr immer mal wieder Szenen dabei, wofür sich das Einschalten lohnt. Sehr viel mehr als Durchschnitt ist die spanische Produktion, die gleichzeitig zu viel und nicht genug macht, aber nicht. Da wäre eine Konzentration auf einen Teilaspekt vielleicht doch die bessere Wahl gewesen.

Credits

OT: „Ni Una Más“
IT: „Raising Voices“
Land: Spanien
Jahr: 2024
Regie: Eduard Cortés, David Ulloa, Marta Font
Drehbuch: Miguel Sáez Carral, Isa Sánchez
Vorlage: Miguel Sáez Carral
Musik: Lucas Vidal
Kamera: David Tudela, Ismael Issa
Besetzung: Nicole Wallace, Clara Galle, Aïcha Villaverde, Teresa de Mera, Ivan Massagué, Gabriel Guevara, José Pastor, Daniel de Lorenzo, Ruth Díaz, Eloy Azorín, Sara Rivero

Bilder

Trailer

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Nicht eine mehr
fazit
„Nicht eine mehr“ spricht wichtige Themen an, wenn es unter anderem um Gewalt gegenüber Frauen geht. Allerdings macht die Romanadaption gleichzeitig zu viel und zu wenig, wenn eine Reihe von Strängen zusammengebracht werden, die in der Summe überzogen sind, die Figuren dafür oft rudimentär bleiben.
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