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© ZDF/Barbara Bauriedl

Frühling: Holla, die Waldfee

„Frühling: Holla, die Waldfee“ // Deutschland-Start: 10. März 2024 (ZDF) // 31. Mai 2024 (DVD)

Inhalt / Kritik

Als Dorfhelferin hat Katja Baumann (Simone Thomalla) natürlich schon eine ganze Menge erlebt, im Laufe der Jahre den unterschiedlichsten Menschen geholfen und ist dabei regelmäßig an ihre Grenzen gestoßen. Doch der neue Auftrag fordert sogar ihr eine ganze Menge ab. So soll sie sich um die schwangere Trixie Weber (Nina Schmieder) kümmern, die derzeit ihr Bett nicht verlassen kann. Pikant: Es handelt sich um die Frau ihres Ex-Freundes Mark Weber (Marco Girnth), der seit Kurzem wieder im Dorf ist. Während Katjas Verlobter Tom Kleinke (Jan Sosniok) sehr eifersüchtig reagiert, starten Adrian Steinmann (Kristo Ferkic) und Lilly Engel (Julia Willecke) einen neuen Anlauf, sich um Amelie Kreuser (Hanna Binke) zu kümmern, von der sie vermuten, dass sie von ihrem Verlobten misshandelt wird …

Dramatisches Ende der Staffel

Alles hat einmal ein Ende, sogar die aktuelle Staffel von Frühling. Während andere Reihen, die im Rahmen des sonntäglichen Programmschiene Herzkino ausgestrahlt werden, noch immer als Aushängeschild fungieren, etwa Rosamunde Pilcher oder Das Traumschiff, sind es die Geschichten aus dem bayerischen Dorf, die am produktivsten sind. Mit Holla, die Waldfee wird jetzt der sechste und damit letzte neue Teil von 2024 ausgestrahlt. Danach gibt es wieder eine Pause. Vermutlich wird erst im nächsten Jahr gesagt, wie es weitergeht. Der Film hat es dafür in sich. Die Reihe ist dafür bekannt, ständig irgendwelche neuen schweren Dramen auszupacken, die mit den idyllischen Dorfbildern kontrastiert werden. Das ist hier dann nicht anders.

Wobei es dieses Mal besonders ausfällt, da es letzte Woche in Mit dem Feind im Bett eigentlich humorvoll und lockerer zuging. Davon ist hier nichts mehr zu spüren, nur am Anfang, wenn sich Katja und Pfarrer Sonnleitner (Johannes Herrschmann) einen Fensterputzwettbewerb liefern, geht es komischer zu. Inhaltliche Anknüpfungspunkte an den direkten Vorgänger gibt es auch nur bedingt. So taucht in Frühling: Holla, die Waldfee die Bäckerin gar nicht mehr auf, mit der sich die Dorfhelferin das Krankenzimmer teilen musste. Der Gips ist auch schon ab, was bei einer wöchentlichen Ausstrahlung etwas seltsam ist. Es hätte der Glaubwürdigkeit gutgetan, etwas mehr Kontinuität zu schaffen. Aber das war Drehbuchautorin Natalie Scharf ja schon immer egal. Warum also beim 49. Film damit anfangen?

Plötzliche Eskalation

Dabei macht das Drama zunächst noch einen vergleichsweise guten Eindruck. So nimmt sich Frühling: Holla, die Waldfee noch einmal der Geschichte an, dass Amelie von ihrem Verlobten geschlagen wird, so die Vermutung. Das Thema wurde in Ein Zebra im Gepäck eingeführt, seither aber nicht wirklich vorangebracht. Mehr als ein kurzer Dialogwechsel war nie drin, damit das Publikum nicht vergisst, dass da etwas war. Dieses Mal macht der Film einen richtigen Schritt nach vorne. Einige Szenen sind dabei gut umgesetzt, wichtig ist das Thema sowieso. Lediglich der etwas schnelle Sinneswandel ist weniger geglückt. Dennoch: Eine ganze Weile sieht es danach aus, als ob das hier der beste Teil seit langem ist, wenn mal nicht wild hin und her gesprungen wird und ständige irgendwelche übertriebenen Geschichten erzählt werden.

Doch Scharf konnte der Versuchung nicht widerstehen, das Drama erneut eskalieren zu lassen. Minimal wurde das entsprechende Thema zwar schon beim letzten Mal angekündigt. Dass es dabei aber solche Ausmaße annimmt, aus heiterem Himmel, ist ein typisches Manko dieser Filme, die immer so tun, als würden sie sich für Menschen interessieren, in Wirklichkeit aber seltsam entrückt von der Realität sind. Wenn zum Ende von Frühling: Holla, die Waldfee auch die Wahrsagerin wieder auftreten darf und mittels Kristallkugel die Zukunft vorhersagt, wird es endgültig lächerlich. Zumal man bei der Reihe keine Kristallkugel braucht, um die trüben Aussichten vorhersagen zu können.

Credits

OT: „Frühling: Holla, die Waldfee“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Helmut Metzger
Drehbuch: Natalie Scharf
Musik: Johannes Brandt, Siggi Mueller
Kamera: Meinolf Schmitz
Besetzung: Simone Thomalla, Kristo Ferkic, Johannes Herrschmann, Julia Beautx, Jan Sosniok, Aniya Wendel, Marco Girnth, Nina Schmieder, Hanna Binke

Bilder

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Die sonntags auf dem ZDF ausgestrahlte Reihe Herzkino gehört zu den Dauerbrennern des Senders. Seit 1987 laufen, damals noch unter dem Titel Der große ZDF Sonntagsfilm, deutsche Dramen, die sich meistens mit Familien- und Liebesgeschichten befassen. Mehrere Hundert Titel wurden so im Laufe der letzten Jahrzehnte produziert. Unten findet ihr alle unsere bisherigen Rezensionen zu diesem Thema auf einen Blick.

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Frühling: Holla, die Waldfee
fazit
„Frühling: Holla, die Waldfee“ fängt eigentlich ganz gut an, wenn endlich das vor einigen Folgen angekündigte Missbrauchsthema mal vorangebracht wird. Die plötzliche Eskalation nervt aber, da wurde mal wieder mit aller Gewalt ein neues Drama hineingestopft, um große Gefühle zu erzeugen, ohne sich darum zu scheren, ob das glaubwürdig ist.
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