This Is Going to Hurt Tv Fernsehen ZDFneo Streamen online Mediathek DVD kaufen
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This Is Going to Hurt

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„This Is Going to Hurt“ // Deutschland-Start: 27. Januar 2023 (DVD) // 17. September 2023 (ZDFneo)

Inhalt / Kritik

Adam Kay (Ben Whishaw) liebt seine Arbeit als Assistenzarzt in der Gynäkologie-Abteilung des Krankenhauses, auch wenn sie ihn immer wieder an den Rand des Nervenzusammenbruchs bringt. Ständig muss er Überstunden schieben und dafür schon auch mal den Junggesellenabschied eines Freundes vorzeitig verlassen. Dann ist da die neue Studentin Shruti Acharya (Ambika Mod), um die er sich kümmern soll. Und das ist anstrengend, weil sie von nichts Ahnung hat. Umgekehrt lassen ihn andere spüren, dass er selbst oft ahnungslos ist – etwa sein Chef Nigel Lockhart (Alex Jennings) oder die Oberschwester Tracy (Michele Austin). Tatsächlich unterläuft ihm ein gravierender Fehler, der ihm schwer zusetzt. Und dann wäre da noch sein Partner Harry Muir (Rory Fleck Byrne), den er noch immer vor seiner Mutter geheim hält …

Eine der besten Krankenhaus-Serien

Ein bisschen absurd ist es ja schon. Auf der einen Seite wollen die Menschen aus nachvollziehbaren Gründen nichts mit dem Thema Krankheit zu tun haben. Gerade Krankenhäuser sind ein Graus, da will kaum jemand freiwillig hin. Und doch erfreuen sich Serien, die in Krankenhäusern spielen, großer Beliebtheit. Da wären die diversen Dauerbrenner aus den USA. Aber auch hierzulande werden gerne Titel aus diesem Bereich produziert, siehe etwa sie Serie Doktor Ballouz, die es auf mehrere Staffeln bringt, oder auch die Herzkino-Reihe Dr. Nice, die nach einem erfolgreichen Auftakt mit  Hand aufs Herz und Alte Wunden mit vier neuen Filmen bedacht wird. Aus Großbritannien wiederum kommt This Is Going to Hurt, auch diese Serie spielt in einem Krankenhaus – und ist einem Großteil der Konkurrenz meilenweit überlegen.

Dabei ist das Konzept selbst nicht wirklich anders. Wie sonst auch gibt es hier einige Hauptfiguren, die in dem Krankenhaus arbeiten und deren Schicksale sich über mehrere Folgen hinweg entwickeln und den Rahmen bilden. Innerhalb dessen gibt es viele Einzelgeschichten rund um die Patientinnen. Da geht es zwangsläufig viel um Geburten, da wir uns in der Gynäkologie-Abteilung bewegen. Aber es gibt auch andere Fälle. Einer, der eine größere Bedeutung hat, handelt beispielsweise von einer jungen Frau, die über Unterleibsschmerzen klagt. Dennoch sollte man in der Hinsicht nicht zu viel erwarten. Die Patientinnen sind in This Is Going to Hurt nur rein Mittel zum Zweck, um mehr über die Arbeit in dem Krankenhaus zu verraten sowie die Menschen, die dort beschäftigt sind.

Ernst mit Sinn für Komik

Grundlage hierfür liefert der Autor Adam Kay, der früher selbst als Gynäkologe arbeitete und seine Erfahrungen 2017 in dem gleichnamigen Buch niedergeschrieben hatte. Bei der Serien-Adaption war er ebenfalls involviert, er verfasste die Drehbücher für alle sieben Folgen. Insofern wundert es dann auch nicht, dass sein fiktionalisiertes Alter Ego einen so großen Raum in This Is Going to Hurt erhält. Bemerkenswert ist aber, mit welcher Offenheit er aus diesem Leben erzählt. So ist Adam kein Gott in weiß, kein strahlender Held. Er macht Fehler, privat wie beruflich, hat immer wieder mit der Situation zu kämpfen. Kay hält die Balance aus universellen und individuellen Themen. Beispielsweise liefert die Serie vergleichbar zu Die Zukunft in unseren Händen einen Einblick in die prekäre Arbeitssituation: Die Angestellten sind überlastet, es mangelt an Person, an Geld. Und oft auch an Anerkennung.

Das sind eigentlich alles sehr ernste Themen. Und doch ist der Ton in This Is Going to Hurt oft heiter. Mit viel Sinn für Selbstironie wird das Geschehen kommentiert, dabei hin und wieder die vierte Wand durchbrochen. Auch wenn vieles hier nahe an der Realität orientiert ist und gerade die Hauptfiguren nuanciert beschrieben werden, darf es in der Serie auch schon mal etwas übertrieben zugehen. Obwohl es mit Sicherheit ein Anliegen von Kay war, die Menschen da draußen über die Arbeit zu informieren, die tagtäglich in Krankenhäusern geleistet wird, soll das Ganze gleichzeitig auch unterhalten. Das funktioniert gut, man hat hier tatsächlich über weite Strecken Spaß. Umso wirkungsvoller sind die Szenen, in denen dann doch mal der Ernst der Lage deutlich wird und einem das Geschehen sehr nahegehen darf. Hauptdarsteller Ben Whishaw (Passages) ist bei beidem gleichermaßen trittsicher und trägt dazu bei, dass die Serie so sehenswert ist. Selbst wer mit den üblichen Krankenhaus-Geschichten nicht viel anfangen kann, sollte hier einmal einen Blick riskieren.

Credits

OT: „This Is Going to Hurt“
Land: UK
Jahr: 2022
Regie: Lucy Forbes, Tom Kingsley
Drehbuch: Adam Kay
Vorlage: Adam Kay
Musik: Jarvis Cocker, Serafina Steer
Kamera: Benedict Spence, Nick Cooke
Besetzung: Ben Whishaw, Ambika Mod, Alex Jennings, Michele Austin, Rory Fleck Byrne, Ashley McGuire, Kadiff Kirwan

Bilder

Trailer

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This Is Going to Hurt
fazit
„This Is Going to Hurt“ ist im Grunde eine typische Krankenhausgeschichte, wenn wir einem jungen Arzt in der Gynäkologie folgen. Die Serie ist jedoch deutlich besser als vieles, was in diesem Bereich produziert wird. Die Balance aus komischen und ernsten Momenten funktioniert, ebenso die aus universellen Themen und individuellen Schicksalen, wenn wir mehr über den Alltag in diesem Beruf erfahren. Man verbringt trotz – oder wegen – der Macken gern Zeit mit diesen Figuren.
Leserwertung21 Bewertungen
6.5
8
von 10